Hausgeschichte
Im Jahr 1993 haben wir die Ruine aus ihrem hundertjährigen Märchenschlaf aufgeweckt und mit neuem Leben ausgestattet. Doch kurz zum Anfang zurück! …
Wann genau das Haus gebaut wurde, ist leider nicht zu sagen, irgendwann im 16. Jahrhundert, so wird vermutet. Doch es wurde als kleine Bauernsölde bewohnt und ca. 1760 erstmals umgebaut. Für damalige Verhältnisse hatte dieser Hof eine stattliche Größe. Bis zu 4 Kühe konnten im Stall Platz finden. Auch ein Schweinestall und ein kleiner Hühnerstall waren mitten im Wohnhaus integriert. Die Feuerstelle befand sich im Hausgang. Von dort zog der Rauch durch das ganze Haus (ohne Kamin), bis er sich dann seinen Weg durch das Dach suchte.
Bewohnbar waren nur die Stube mit angrenzendem Schlafraum sowie zwei weitere Kammern im Obergeschoss. Es gab weder Wasser noch Strom. So bewirtschafteten einige Generationen diesen Hof bis zum Jahre 1890. Dann stand das Anwesen leer.
Bis heute bleibt es ein Rätsel, warum ausgerechnet dieses Haus in einen fast hundertjährigen Schlaf verfallen war. Viele Umstände passten zusammen. Doch 1993 entdeckten wir das vollkommen zerfallende Haus, das mehr Ruine als Wohnhaus war. Sein Charme hat uns dazu bewegt, es mühsam – unter wachsamen Augen des Denkmalschutzes – 15 Jahre lang wieder aufzubauen und mit Leben zu füllen.
Wir wollten die Vorzüge eines modernen Wohnhauses mit den alten vorhandenen Gegebenheiten verbinden.
Und so wurde 2007 die Mühe mit
dem Kulturpreis des Landkreises Oberallgäu und
dem Denkmalsonderpreis des Bezirks Schwabens belohnt.
2008 wurde das Haus mit
der Bayerischen Denkmalschutzmedaille ausgezeichnet.
Wir hoffen, Sie fühlen sich wohl
und gleichzeitig bitten wir Sie auch,
pfleglich mit „unserer alten Rocky Docky“ umzugehen.
Wie bekam das Haus seinen Namen?
Bruce Low (* 1913 in Paramaribo), niederländischer Schlagersänger, schrieb 1954 das Lied „Das alte Haus von Rocky Docky“. Dieser Schlager wurde auch im Allgäu bekannt und da der Text so perfekt auf das verfallene Haus in Wollmuths passte, übernahm man den Namen kurzerhand für diese Holzruine.
Die „alte Rocky Docky“ wurde seit den 50er Jahren gerne von der Dorfjugend als „Partyhöhle“ genutzt. Hier konnten sie ungestört ihre kleinen Feste feiern. Und wenn Sie heute durch Niedersonthofen gehen und die ältere Generation fragen, wo denn die Rocky Docky sei und ob sie dort schon mal waren, wird ihnen sicherlich das Schmunzeln auf dem Gesicht auffallen und sie werden eine Beschreibung nach Wollmuths bekommen.
Was genau in diesen Partynächten hier stattgefunden hat, darüber schweigen die Herrn und Damen gerne. Aber lustig und auch manchmal „feucht-fröhlich“ muss es immer gewesen sein!